In den letzten Jahren hat CBD (Cannabidiol) enorm an Popularität gewonnen und findet sich in einer breiten Palette von Produkten wieder, von Ölen bis hin zu Hautpflegeprodukten.
Doch wie bei vielen aufkommenden Trends gibt es auch rund um CBD eine Menge Fehlinformationen und Mythen. In diesem Blog-Beitrag werden wir uns genauer mit einigen dieser Mythen befassen und sie mit den tatsächlichen Fakten über CBD abgleichen, um ein klareres Verständnis darüber zu erhalten, was CBD wirklich ist und wie es wirkt.
Mythos 1: CBD macht high
Eine der häufigsten Fehlinformationen über CBD ist, dass es die gleichen psychoaktiven Wirkungen wie THC (Tetrahydrocannabinol) hat und eine berauschende Wirkung hervorruft. Tatsache ist jedoch, dass CBD nicht psychoaktiv ist und nicht die gleichen berauschenden Effekte wie THC hat. CBD beeinflusst die Rezeptoren im Endocannabinoid-System des Körpers, ohne dabei das zentrale Nervensystem zu beeinträchtigen.
Das lässt sich aus pharmakologischer Sicht gut erklären. THC erzielt seinen berauschenden Effekt hauptsächlich durch seine Interaktion mit den Cannabinoid-Rezeptoren CB1 und CB2 im Endocannabinoid-System des Gehirns. Im Kontrast dazu zeigt CBD eine geringere Bindung an diese Rezeptoren und könnte wahrscheinlich eher deren Signalwege dämpfen. Dennoch interagiert es auch mit zahlreichen anderen Signalwegen und Rezeptoren, wodurch es vielfältige Wirkungen entfalten kann.
Mythos 2: CBD ist illegal
Ein weiterer verbreiteter Mythos ist, dass CBD illegal ist. Während CBD tatsächlich aus der Cannabispflanze gewonnen wird, kann es aus Industriehanf extrahiert werden, der einen sehr niedrigen THC-Gehalt hat. In vielen Ländern, einschließlich vieler Bundesstaaten der USA, ist CBD legal, solange der THC-Gehalt einen bestimmten Grenzwert nicht überschreitet.
In Deutschland gilt (stand 03.03.2023):
- Die Produkte müssen aus den EU-Nutzhanfsorten stammen und einen THC-Gehalt unter 0,2 Prozent haben.
- Es muss Missbraucht zu Rauschzwecken ausgeschlossen werden, da die Produkte ausschließlich gewerblichen oder wissenschaftlichen Zwecken dienen.
Mythos 3: CBD funktioniert sofort
Ein oft gehört Mythos ist, dass CBD unmittelbare Wirkungen zeigt, sobald es eingenommen wird. Tatsächlich kann die Wirkung von CBD je nach Verabreichungsform und individueller Reaktion variieren. Es kann einige Zeit dauern, bis sich die Wirkung bemerkbar macht, insbesondere bei chronischen Zuständen wie Schmerzen oder Angstzuständen.
Mythos 4: CBD gibt es erst seit einigen Jahren
Der Mythos, dass CBD erst seit einigen Jahren existiert, ist weit verbreitet, aber nicht zutreffend. Tatsächlich hat die Verwendung von Cannabidiol eine lange Geschichte. CBD ist eines der vielen Cannabinoide, die in der Hanfpflanze vorkommen, und seine Entdeckung geht auf das Jahr 1940 zurück. Die Erforschung von CBD hat jedoch erst in den letzten Jahren stark zugenommen, was zu einem verstärkten Interesse an seinen potenziellen medizinischen Anwendungen geführt hat. Während CBD heute weithin bekannt ist und in verschiedenen Formen auf dem Markt erhältlich ist, ist seine Präsenz in der Natur und sein Potenzial für die Gesundheit schon lange bekannt, wenn auch nicht in dem Maße, wie wir es heute verstehen.
Lies Mehr: Die Geschichte von Cannabis: Ursprung und vielfältige Verwendungen
Mythos 5: CBD hat keine nachgewiesenen gesundheitlichen Vorteile
Während noch weitere Forschung erforderlich ist, gibt es einige vielversprechende Studien, die auf potenzielle gesundheitliche Vorteile von CBD hinweisen. Es gibt Berichte darüber, dass CBD bei der Linderung von Schmerzen, Angstzuständen, Schlafproblemen und sogar Epilepsie helfen könnte. Dennoch sollte man realistische Erwartungen haben und sich der aktuellen Forschungslage bewusst sein.
Wir haben einige interessante Studien zu den verschiedenen Wirkungen von CBD für Dich rausgesucht:
- CBD und Depressionen https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0304394020308648
- Cannabidiol und die Effekte auf das Meschliche Gehirn https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7858248/
- CBD bei Neurologischen Krankheiten https://www.frontiersin.org/articles/10.3389/fphar.2022.989717/full#:~:text=Cannabidiol%20(CBD)%2C%20the%20major,its%20well%2Dtolerated%20pharmacological%20behavior.
- Cannabidiol als Mittel gegeb Arthritis https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/35999581/
- Cannabidiol und Diabetes https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8178711/
- Die entzündungshemmende Wirkung von Cannabidiol (CBD) bei Akne https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC9078861/
Es ist wichtig, sich von den verbreiteten Mythen rund um CBD nicht täuschen zu lassen. CBD ist keine Substanz, die high macht, es ist in vielen Fällen legal, die Wirkung kann variieren, es wurde schon vor vielen Jahrzehnten entdeckt und es gibt durchaus potenzielle gesundheitliche Vorteile. Bevor man sich für die Anwendung von CBD entscheidet, ist es ratsam, sich gut zu informieren, qualitativ hochwertige Produkte auszuwählen und im Zweifelsfall Rücksprache mit einem Fachmann zu halten. Die Welt von CBD ist komplex und spannend, und es lohnt sich, sich die Zeit zu nehmen, um die Fakten von den Mythen zu unterscheiden.
Quellen
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